Border Collie – die freundliche und sensible Rasse im Porträt
Der anspruchsvolle und agile Hund gilt als “Arbeitstier” schlechthin. Wer einen Border Collie halten möchte, sollte den Vierbeiner daher psychisch und mental auslasten können. Doch hat die beliebte Rasse tatsächlich einen Arbeitseifer? Und was gilt es bei der Haltung besonders zu beachten?
Zur Herkunft der Hunderasse
Die Ursprünge der Rasse des Border Collies lassen sich in die Grenzregion zwischen England und Schottland zurückverfolgen. Erstmals findet der Hütehund geschichtlichen Quellen zufolge in einem Buch namens “Treatise on Englische Doggess“ im Jahre 1570 Erwähnung. Der Hütehund, dessen Name sich aus dem Englischen von “border” ableitet, bewachte ursprünglich Schafe. Mit einer “gezielten” Zucht begannen die Menschen allerdings erst im 19. Jahrhundert. Dabei konzentrierten sich die Züchter oftmals auf die Merkmale, die den Border Collie als Hütehund auszeichnen. Erst in den letzten Jahren wurde er auch als Familienhund immer beliebter.
Äußere Merkmale
Der Border Collie bringt einen muskulösen und athletischen Körperbau mit, was ihn zu einem guten Hütehund macht. Auch können sich die Hunde sehr schleichend fortbewegen, um im nächsten Augenblick blitzschnell zu sprinten. Weiterhin charakteristisch sind für den Collie seine lange Schnauze, sowie die mandelförmigen, meist braunen Augen. Zudem haben die Hütehunde zwei unterschiedliche Fellvarianten: Während manche von ihnen kurzes Fell haben, bringen andere eine längere Fellpracht mit, bei der auch die Vorder- und Hinterläufe mit langem Fell ausgekleidet sind. Neben der typisch schwarz-weißen Fellfärbung gibt es die Hunde auch in anderen Fellfarben.
Wesen und Persönlichkeit: so tickt der Border Collie
Border Collies sind vor allem eines: Ausgezeichnete Hütehunde, die ein aufgewecktes und aufmerksames Wesen haben. Deshalb sind sie gerne mit dem Herrchen unterwegs und wollen mit ihrem “will to please” unbedingt körperlich und geistig ausgelastet werden. Das bedeutet allerdings nicht, dass diese Hunderasse permanent gefordert sein möchte. Vielmehr benötigt der Hund zwischendurch auch seine Ruhepausen. Dies signalisiert er allerdings nicht immer deutlich, sodass der Besitzer mitunter konsequent Grenzen setzen muss. Denn aller ausgezeichneten Hütequalitäten zum Trotz gilt diese Hunderasse als sehr sensibel und feinfühlig.
Was es bei der Haltung zu beachten gilt
Die tierischen Vierbeiner eignen sich nicht für Anfänger, sondern ausschließlich für Herrchen und Frauchen, die schon viel Erfahrung mit Hunden gesammelt haben. Für aktive Menschen, die nicht davor zurückschrecken, sich intensiv mit der Rasse und ihren arttypischen Eigenschaften zu beschäftigen, kann der Vierbeiner wiederum ein treuer Begleiter fürs Leben sein. Bevor man sich für einen Border Collie entscheidet, sollte man daher überlegen, ob man den hohen Anforderungen dieser Hunderasse gerecht wird. Mindestens drei, besser noch vier Stunden Zeit am Tag sollten zur Verfügung stehen, um den Vierbeiner aktiv zu beschäftigen. Beliebte Hundesportarten wie Agility und Obedience lasten den Hund aus. Sein Arbeitseifer prädestiniert den Collie auch für den Einsatz als Rettungs- oder Blindenhund.
Weiterhin benötigt das Energiebündel viel Platz, um sich ausreichend zu bewegen. Eine reine Wohnungshaltung ist daher nicht zu empfehlen. Generell passt ein Border – ebenso, wie sein angezüchteter Trieb es vorsieht – am besten zu Menschen, die auf dem Land leben und auf einer freien Weidefläche Schafe hüten. Ein Leben in einer Klein- oder Großstadt bedeutet für den sensiblen Vierbeiner viel Stress. Wenn er über längere Zeit nicht ausgelastet ist, neigt er zudem dazu, seine Leine zu strapazieren oder sich loszureißen, was in einer Großstadt sehr gefährlich sein kann.
Tipps zur richtigen Ernährungsweise
Zwar zeigt sich der Border Collie bei der Ernährung nicht anspruchsvoll, sollte aber dennoch hochwertiges Futter aus Fleischsaftgarung erhalten. Da der quirlige Vierbeiner einen erhöhten Energiebedarf hat, kommen ihm die Vorteile eines solchen Futtermittels sehr zugute. Der hohe Anteil an Frischfleisch ohne zusätzliche Konservierungs- und Farbstoffe sorgt dafür, dass der Vierbeiner das Futter aus Fleischsaftgarung sofort gut verwerten kann.
Pflege und Gesundheit
Notwendig ist für diesen Hund als Haustier das seelische Gleichgewicht. Geht es dem vierbeinigen Freund gut, weil er seinen Hütetrieb ausleben kann, dann wird er seltener krank. Im Falle einer Überzüchtung neigt diese Rasse dennoch zu typischen Erbkrankheiten wie Epilepsie, Hüftgelenksdysplasie oder dem sogenannten MDR1-Defekt, wodurch der Hund überempfindlich auf manche Arzneimittel reagiert.
Bei der Pflege ist es notwendig, das üppige Fellkleid regelmäßig zu bürsten, damit es nicht verfilzt. Sofern Knötchen auftreten können diese vorsichtig mit einem Metallkamm entfernt werden. Außerdem sollten Besitzer in regelmäßigen Abständen die Ohren, Pfoten und Augen überprüfen und reinigen. Treten verdächtige Veränderungen auf, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.