Dürfen Hunde Reis essen?
In Deutschland gehört Sushi in zwischen zu den beliebtesten Lebensmitteln – egal ob vom Discounter, von der Frischtheke im Supermarkt, vom Lieferservice oder im Nobelrestaurant – die Japanischen Reishäppchen sind überall. Und zu den Sushi Fans gehören natürlich auch viele Hundebesitzer und da stellt sich schnell die Frage „Ist Reis auch gut für meinen Hund und kann ich meine Sushi mit ihm teilen?“ Grundsätzlich gilt dass Reis gut für Ihren Hund ist – aber bitte ohne Wasabi und Stäbchen!
Auch wenn wir gerne alles mit unserem Vierbeiner teilen so muss eine gesunde Ernährung dabei immer Priorität haben. Eine ausreichende Versorgung mit allen lebensnotwendigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen und weiteren Nährstoffen ist für Hunde genauso wichtig wie für uns.
Reis als beliebtes Grundnahrungsmittel darf tatsächlich auch von Hunden verspeist werden. Rein theoretisch können sie Ihrem Hund täglich Reis geben – so lange er Teil einer ausgewogenen Ernährung ist. Wenn Sie sich nicht auf Fertigprodukte aus der Tierhandlung verlassen möchten sondern lieber die Mahlzeiten selbst zubereiten dann empfiehlt sich die Erstellung eines Ernährungsplans – idealerweise in Abstimmung mit Ihrem Tierarzt. Der richtige Ernährungsplan muss auch das Alter des Hundes berücksichtigen – so benötigt ein Welpe zum Beispiele eine andere Zusammenstellung seines Ernährungsplans als ein älterer Hund, Gewicht und Rasse spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Generell steht bei den meisten Hunden Fleisch auf dem Speiseplan. Aber wie sieht es mit Kohlenhydraten aus? Sind Getreideflocken, Gersten- oder Roggenschrott, Haferflocken, gekochte Nudeln und Kartoffeln oder sogar gekochter Reis gut für unseren vierbeinigen Freund?
Kann ein Hund überhaupt die Kohlenhydrate von gekochten Reis verdauen? Was muss bei der Zubereitung beachtet werden? Viele Hundebesitzer fühlen sich bei diesen Fragen überfordert.
Wie wird der Reis richtig zubereitet und welche Sorten eignen sich besonders gut für den Hund?
Generell eignen sich alle Reissorten aber genau wie für uns Zweibeiner ist Vollkornreis gesünder als weisser Reis, da er besonders ballaststoffreich ist. Neben Ballaststoffen enthält Reis auch noch wertvolle Vitamine, Nährstoffe und Spurenelemente die für eine ausgewogene Ernährung Ihres Hundes unerlässlich sind. Selbstverständlich ist auch die Qualität des Reises sehr wichtig. Der Reis sollte unbedingt frei von Pestiziden, sowie von sonstigen Verunreinigungen und Schadstoffen sein. Es lohnt sich auf hochwertigere Produkte – im Idealfall auf Bioreis zurückzugreifen.
Hunde sind Allesfresser und daher benötigen sie neben Fleisch auch pflanzliche Kohlehydrate. Sie können Ihrem Hund daher zum gekochten Reis auch noch frisch gekochtes Gemüse geben und so den Reis zusätzlich noch mit wertvollen Vitaminen und Ballaststoffen anreichern. Besonders empfehlenswert sind Karotten, Paprika, Zucchini, Kohlrabi und auch Zuckerüben. Natürlich können Sie auch Fleisch unter den Reis mischen.
Und gute Nachrichten auch für die zweibeinigen Milchreis-Fans – auch Milchreis ist für Hunde gut verträglich. Er sollte aber immer mit Wasser statt Milch und auf alle Fälle ohne Zucker zubereitet werden.
Reis sollte grundsätzlich möglichst frisch in nur leicht gesalzenen Wasser gekocht werden, denn bei der Lagerung von gekochten Reis und auch beim Aufwärmen des Reises kann es durch Bakterien zu Durchfall, Bauchschmerzen, Brechreiz und sogar schlimmstenfalls zu einer lebensbedrohlichen Lebensmittelvergiftung kommen.
Reis als zusätzliche Energiequelle für den Vierbeiner
Reis mit Hühnchen steht besonders bei Sportlern als Mahlzeit hoch im Kurs. Das liegt vor allem daran, dass dieses Gericht jede Menge Kraft gibt: Das Fleisch sorgt mit viel Eiweiss für ausdauernde Muskelpower, und der Reis liefert schnell verfügbare Energie in Form komplexer Kohlenhydrate.
Unsere Vierbeiner sind nicht in dem Masse auf Kohlenhydrate angewiesen wie wir Menschen, da sie einen Grossteil der von ihnen benötigten Energie aus Eiweissen und Fetten gewinnen. Trotzdem können Hunde die im Reis enthaltene Stärke (Kohlenhydratlieferant) sehr gut in ihrem Energiestoffwechsel verwerten. Voraussetzung dafür ist, dass die Stärke zuvor durch Kochen oder Garen aufgeschlüsselt und verwertbar wird. Gerade für aktive Hunde ist die Extraportion Energie sehr wichtig.
Reis als Schonkost für den Hund
Ist Ihrem Hund aus gesundheitlichen Gründen Schonkost verordnet worden dann ist Reis sogar optimal. Auch wenn ein Hund abnehmen soll/muss ist Reis eine gute Futterlösung. Lediglich bei Durchfall sollte Reis nicht in grossen Mengen von einem Hund verzehrt werden, da er entwässert. Hunde sollten daher bei Durchfall auf keinen Fall Reis essen!
Als Schonkost sollte der Reise unbedingt ohne Salz gekocht werden und nach Bedarf kann er dann unter andere Lebensmittel gemischt werden, die der Hund fressen darf. Dafür eignen sich zum Beispiel Joghurt, Magerquark oder zerstampfte Kartoffeln.
Wie immer empfiehlt sich hier die Absprache mit Ihrem Tierarzt um sicherzugehen, dass Ihr Hund die richtige Schonkost bekommt.
Wann sollte Reis bei Hunden gefüttert werden?
Generell gilt, dass stärkehaltige Futterkomponenten die Gesundheit der Darmflora unterstützen und auch Filterorgane wie Niere und Leber entlasten. Insofern ist Reis mehrmals pro Woche mit Gemüse oder Fleisch gut für Ihren Hund.
Fazit:
Egal ob Sie ab und zu Ihre Sushi-Platte mit Ihrem Hund teilen oder grundsätzlich das Hundefutter selbst zu bereiten – Reis ist ein empfehlenswerter Bestandteil der Ernährung und so lange Sie auf eine ausgewogenen Ernährung und die richtige Zubereitung achten ist er auf jeden Fall eine gesunde Alternative zum Hundefutter aus der Tierhandlung oder dem Supermarkt.
- Bucksch, Dr. med. vet. Martin (Autor)
- Handl, Stefanie (Autor)
- Kolodzey, Charlotte (Autor)
- Ziegler, Dr. Jutta (Autor)