Die Gefahr von Strom – warum Kabelkauen tödlich sein kann

Wir wissen, dass unsere Vierbeiner intelligent sind, gar keine Frage. Studien belegen dies allerdings ebenfalls! Laut Auswertungen vom Psychologen Stanley Coren der Universität British Columbia in Vancouver verschiedenster Studien besitzen Hunde das durchschnittliche Denkvermögen eines zweieinhalbjährigen Kindes.  Das bedeutet, dass ein rudimentäres Sprachverständnis, Rechnen, sogar Betrügen (etwas, das bisher nur in Menschen und Menschenaffen beobachtet wurde) entwickelt werden können. Es bedeutet allerdings auch, dass dieselbe Neugierde, Exploration und Ahnungslosigkeit wie bei Kleinstkindern vorherrschen. Und wie auch bei unserem Nachwuchs ist es auch für die Gesundheit und Unversehrtheit unserer Hunde von unfassbarer Wichtigkeit, sie Gefahren zu lehren, die für sie nicht ersichtlich sind. Eine der größten? Strom.

Mehr Kabelsalat als man Überblick hat

Die globale Digitalisierung ist großartig. Immer mehr Gadgets und Gerätschaften, die unseren Alltag erleichtern; aber gleichzeitig auch immer weniger Steckdosen, die zur Verfügung stehen. Mehr und mehr Vernetzung hat die Anzahl der Kabel in unseren Wohnungen in den letzten Jahren drastisch erhöht – Kabel, die unglücklicherweise unwiderstehlich für unsere Vierbeiner sein können. Dass die meisten Kauspielzeuge aus Gummi sind, kommt nicht von ungefähr, denn für den natürlichen Kautrieb ist das Material am besten geeignet; es fühlt sich schlichtweg für unsere Hunde am besten an. Vor allem für zahnende Welpen und pubertierende Junghunde.

Der Schaden an unseren elektronischen Geräten durch das Durchkauen der Kabel ist dabei nur das erste Problem – wesentlich gefährlicher kann der Stromfluss sein. Sobald die schützende Ummantelung durchgekaut und die innenliegenden Drähte freigelegt sind, besteht die Gefahr des Kontaktes mit dem Strom. Die Stärke vor allem bei Geräten, die an Steckdosen verbunden sind kann gravierende Folgen haben; von außen sichtbaren Verbrennungen in Mundhöhle und Zunge über möglicherweise fatale, nicht sichtbare Muskelkrämpfe, Herzrhythmusstörungen – und im schlimmsten Fall Tod durch Atem- oder Herzstillstand.

Wie verhindert man Kabelkauen?

Nicht nur das Alter, auch das Umfeld kann dafür sorgen, dass Hunde Kabel kauen. Ähnlich dem Saug- und Kaureflex des Kleinkindes sorgt auch das Kauen bei Hunden für Entspannung und Beruhigung, wenn die Tiere nervös, ängstlich oder gestresst sind. Ein Bewältigungsmechanismus, also, der gelenkt werden kann. Genügend Kauspielzeuge, Ablenkung und anderweitige Beschäftigung die Langeweile oder das Gefühl des Alleinseins präventieren können, sind ein guter Start (und Grundvoraussetzung für das Wohlergehen des Hundes!) – und sie befriedigen den natürlichen Wunsch nach Kauen.

Die Kabel im Haus sollten nicht offen herumliegen – um Versuchung direkt zu vermeiden. Das ist nicht immer einfach, aber durch geschicktes Verstecken hinter und Ankleben an Möbelstücken oder Hilfsmitteln wie Kabelabdeckungen und Kabelummantelungen, aber sich auch manchmal eingestehen müssen, dass man mit Kabelverlängerungen den längeren Weg gehen muss, kann der Kabelsalat ordentlich weggeräumt werden. Produkte wie Anti-Knabber-Sprays, können ebenfalls hilfreich sein.

Wie eingangs erläutert sind unsere Hunde fixe Lerner und intelligent genug, um Gehorsam und Kommandos zu erlernen. Das Antrainieren von überlebenswichtigen Befehlen sollte oberste Priorität haben, um den Hund nicht nur gut durch den Alltag zu begleiten, sondern in lebenswichtigen Situationen sofort eingreifen zu können. Nebst Befehlen zum Stehenbleiben und Zurückkommen sollte es außerdem einen Befehl zum Sofortigen Aufhören geben („Stop!“ oder „Aus!“ beispielsweise), die im Ernstfall den Hund dazu bringen, das Kabel im Mund sofort fallen zu lassen.