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Kangal, ein Rasseportrait – Herkunft des anatolischen Hirtenhund

Der Kangal kam vor tausenden von Jahren mit asiatischen Nomadenstämmen im Zuge der Völkerwanderung in die türkische Provinz Shivas.

Dort wurde er von Hirten gezüchtet, um mutig und selbstständig deren Herde zu verteidigen. Daher wird der Kangal auch als ‚Anatolischer Hirtenhund‘ bezeichnet. Der Kangal ist sich instinktiv seiner Rolle als Wachhund bewusst. Meistens hält er sich an einer erhöhten Stelle neben oder innerhalb seiner Herde auf, sodass er seine Umgebung stets beobachten kann. Er ist teilweise wochenlang vom Mensch getrennt und muss daher eigenmächtig entscheiden, wie er auf Fremde reagiert. Nicht selten kommt es vor, dass dieser große und kräftige Hund die Herde vor Wölfen und Bären verteidigt. Er wird allerdings auch gerne als Wachhund zum Schutz von Gebäuden und Menschen eingesetzt. Sein türkischer Name lautet ‚Coban Köpegi‘, ursprünglich hieß er ‚Karabash‘. Den Namen ‚Kangal‘ bekam er von einer adeligen Familie aus der Provinz Sivas.

Von dieser einflussreichen Familie wurde der Hund vor ungefähr 60 Jahren professionell gezüchtet. Der Kangal ist in der Türkei so beliebt, dass er sogar auf Münzen und Briefmarken verewigt wurde. Die ersten Paare wurden 1965 bis 1968 nach England verkauft. Seitdem ist der Kangal weltweit verbreitet und vor allem als Wachhund sehr beliebt. Erst 1998 wurde er als Rasse anerkannt.

der kangal

Beschreibung des Kangal

Der Kangal ist ein kräftiger Hund mit schwerem Knochenbau. Seine Größe variiert zwischen 71 und 81 cm, sein Gewicht zwischen 41 und 66 kg. Er wird ungefähr 13 bis 18 Jahre alt. Sein Auftreten ist  imposant, zugleich aber auch athletisch, elegant, ja sogar majestätisch. Er ist mit den Molossern verwandt, was auch an der Kontur seines Schädels zu erkennen ist.

Er hat einen großen, mäßig breiten Kopf und hängende Ohren. Sein ziemlich breiter Brustkorb hängt so tief, dass er bis zu den Ellbogen reicht. Der Kangal ist cremefarben und hat eine dunkle Partie um die Augen. So ist auch sein Name Karabash (Schwarzkopf) entstanden. Er zeigt eine hellwache und sehr aufmerksame Mimik.

Wesen und Charakter des Kangal Hundes

Typische Charakterzüge des Kangal:

– ausgeglichen und kühn

– ohne jegliche Aggressivität gegenüber Menschen

– sehr intelligent

– stolz

– vertrauenswürdig

– lernwillig

– sensibel

– temperamentvoll

Gegenüber seinem Herrchen bzw. seinen Mitmenschen ist der Hund anhänglich und loyal, da er diese als Rudelmitglieder sieht. Gegenüber Fremden Menschen ist er jedoch misstrauisch. Gegenüber anderen Hunden ist er meist dominant bis aggressiv. Der Kangal ist gerade bei Hirten wegen seiner Genügsamkeit und Robustheit sehr beliebt. Er ist ziemlich anspruchslos und frisst auch magerere Kost, wie zum Beispiel Agrarabfälle.

Dieser Hund ist ein ruhiger und scharfer Beobachter. Der Karabash sollte nicht zuhause gehalten werden. Das ist einfach zu wenig Platz für ihn. Er würde irgendwann eine innere Unruhe entwickeln. Dies kann man dann zum Beispiel am Dauerbellen erkennen. Selbst eine Haltung an der Kette draußen ist ihm lieber, als in der Wohnung.

das solltest du zum kangal wissen

Zur richtigen Haltung des Kangal

Wer sich einen Kangal zulegen möchte, sollte auf jeden Fall ein großes Grundstück haben. Dieses sollte mindestens 2 Meter hoch eingezäunt sein. Am besten mit einem Edelstahlzaun. Um Gebäude und Industrie zu schützen, bei der tagsüber fremde Menschen ein- und ausgehen sollte der Hund an einem Baum oder Betonpfosten gekettet werden. Alles andere würde er einfach mitreißen.

Da der Kangal nachtaktiv ist, wird er bei Dunkelheit  losgemacht, um sein Revier zu beschützen. Er sollte Sommer, wie Winter draußen gehalten werden. Da dieser Hund sehr bedürfnislos ist, braucht er weder Heizung, Spielzeug und auch kein Geschirr mit Leine.

Die strikte Erziehung ist beim Kangal von großer Bedeutung!

Da der Kangal einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt hat und sowie selbstständig als auch selbstbewusst handelt, ist es sehr wichtig, dass er einen klaren Chef hat. Dieser sollte erfahren, einfühlsam und ohne jegliche Unsicherheit beim Durchgreifen sein. Erst nach dem Aufbau einer engen Bindung mit seinem Herrchen, ist es möglich mit ihm an der Leine Gassi zu gehen und sogar an einem kläffenden, aggressiven Terrier vorbeizuspazieren.