Der Hund ist ständig nervös? Das hilft
Es ist oft nicht einfach, einen nervösen Hund zu beruhigen. Ein gestresster und nervöser Hund kann Verhaltensauffälligkeiten entwickeln. Das kann von Aggressionen bis hin zum Zerstören von Gegenständen gehen. Bauchschmerzen und immer wiederkehrender Durchfall sind neben vermehrtem Bellen und Jaulen einige Begleiterscheinungen der Nervosität.
Die Ursachen für die Nervosität finden
Besonders wichtig ist hier die Ursachenforschung. Liegt die Nervosität in der Erziehung, an der Umwelt oder Genetik? Liegt die Hyperaktivität des Hundes in der Genetik, dann wird sich dieses Problem nur schwer lösen lassen. Hier sollte ein Tierarzt zurate gezogen werden, um zu klären, ob eine medizinische Behandlung helfen kann. Oft ist auch eine falsche Erziehung die Ursache. Das Verhalten des Hundes wird gestärkt, wenn der Besitzer darauf eingeht. Den Stress abbauen ist in dieser Situation oft hilfreich.
Die häufigsten Anzeichen für Nervosität beim Hund:
- Ein nervöser Hund ist häufig am Zittern und leidet unter Muskelverspannungen
- Der Hund leidet unter Problemen des Verdauungsapparats, beispielsweise Bauschmerzen oder oft wiederkehrende Durchfälle
- vermehrtes Maullecken und Speicheln
- häufiges Schütteln
- Aggressionen und Zerstören von Gegenständen
- vermehrtes Winseln, Jaulen oder Bellen
- das Fell oder die Pfoten werden zu oft geleckt
- geduckte Körperhaltung, eingezogene Rute
- Übersprungreaktionen, welche sich in plötzlichem bellen oder laufen äußern
Erkennen und Vermeidung von Stressauslösern
Situationen, die für den Menschen völlig normal sind, können beim Hund Stress auslösen. Wichtig ist es, dass der Hund seinen Stress abbauen kann. Die Ursachen können vielfältig sein:
- Einsamkeit und Verlustängste
- Veränderungen der Lebenssituation durch beispielsweise Umzüge
- Menschenmassen
- fremde Tiere oder Personen
- Schlafmangel, Schmerzen und Erkrankungen
Eine unbekannte Situation kann bei Hunden Stress auslösen. Das wäre eigentlich eine ganz normale Reaktion des Tieres. Hier muss man dann auch zwischen positivem und negativem Stress unterscheiden. Positiver Stress wird mit einer hohen Intensität vom Hund erlebt, beispielsweise beim Rennen hinter einem Ball oder wenn der Besitzer nach Hause kommt und begrüßt wird. Negativer Stress wirkt sich allerdings gesundheitsschädlich aus. Das Herz-Kreislaufsystem oder das zentrale Nervensystem werden belastet, das Stresshormon Adrenalin wird ausgeschüttet und der Hundekörper wird in Alarmbereitschaft versetzt. Instinktiv entscheidet sich ein Hund für den Angriff oder die Flucht. Je nach Vorgeschichte und Persönlichkeit des Hundes benötigt er die Hilfe seines Besitzers, um die entsprechenden Situationen verarbeiten zu können.
Welche Möglichkeiten bieten dem Hund Entspannung?
Ein nervöser Hund reagiert sehr individuell, daher gibt es auch kein wirkliches Patentrezept. Der Besitzer kann Stress abbauen, indem er beispielsweise eine Stress auslösende Situation beendet oder vermeidet. Neigt der Vierbeiner aufgrund des Charakters zur Nervosität, dann kann man mit einem Training viel erreichen.
- dem Hund sollte am Tag ausreichend Schlaf gewährt werden
- ruhige Entspannungsmusik kann zu einer gelösten Atmosphäre führen und Stress abbauen
- ein schrittweises Heranführen an die stressauslösende Situation (Desensibilisierung) kann eine Gewöhnung herbeiführen
- in Absprache mit dem Tierarzt können homöopathische Mittel oder Naturkräuter zusätzlich verabreicht werden
- einen professionellen Hundetrainer oder Therapeuten mit hinzuziehen
- vorher durch den Tierarzt organische oder körperliche Erkrankungen ausschließen lassen
Jeder Hund hat eine unterschiedliche Stresstoleranz. Wie viel Stress der jeweilige Hund verträgt, entscheiden auch seine Erbanlagen, seine eigenen Erfahrungswerte und die Erziehung. Der Besitzer muss der Ursache auf den Grund gehen und beobachten, in welcher Situation bei seinem Hund der Stress ausgelöst wird. Oft sind so die Ursachen vom Hundehalter selber zu lösen oder er bedient sich eines erfahrenen Experten.